Warum ist Sport eigentlich gesund? – Teil 2

Die Wunderstoffe Myokine

Wenn wir über die positiven Effekte von Sport sprechen, hören wir oft Begriffe wie „Stoffwechsel“, „Herz-Kreislauf“ oder „Glückshormone“. Doch hinter vielen dieser Wirkungen steckt eine noch wenig bekannte Entdeckung der Wissenschaft: Myokine. Diese kleinen Botenstoffe sind die wahren Stars, wenn es um die gesundheitlichen Effekte von Bewegung geht.

Was sind Myokine?

Myokine sind Botenstoffe (Proteine), die in unseren Muskeln produziert und während körperlicher Aktivität in den Blutkreislauf abgegeben werden. Sie machen die Muskulatur zu einem „endokrinen Organ“ – ähnlich wie Hormondrüsen.

Ihre Wirkung ist enorm: Myokine kommunizieren mit dem Gehirn, dem Herz, dem Immunsystem, dem Fettgewebe, den Knochen und der Leber. Mit jedem Schritt, jeder Kniebeuge und jedem Sprint werden sie aktiviert – und entfalten eine ganze Kaskade gesundheitsfördernder Prozesse.

Myokine fürs Gehirn – Dünger für die Nervenzellen

Einige Myokine, wie Irisin oder das mit Bewegung verbundene Neuroprotein BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), wirken direkt im Gehirn.

Kurz gesagt: Bewegung macht nicht nur fit – sie macht unser Gehirn jünger und widerstandsfähiger.

Myokine fürs Herz – Schutz und Heilung

Besonders spannend ist das Myokin Musclin (auch Muskulin genannt), das vor allem in den Oberschenkelmuskeln gebildet wird.

Deine Beinmuskeln trainieren heißt, dein Herz direkt zu versorgen.

Warum die Wissenschaft fasziniert ist

Forscher weltweit beschäftigen sich intensiv mit Myokinen. Ihr Traum: diese Stoffe synthetisch herzustellen – ähnlich wie Insulin oder Hormone. Doch trotz jahrelanger Forschung ist es bislang nicht gelungen, den komplexen Code zu knacken.

Die einzige bekannte und funktionierende Methode, Myokine freizusetzen, ist und bleibt: Bewegung.

Bewegung ist Medizin

Myokine erklären, warum Sport so umfassend wirkt:

Das Faszinierende: Schon 30 Minuten Bewegung pro Tag reichen, um die Myokin-Ausschüttung zu aktivieren – egal ob Spazierengehen, Krafttraining oder Radfahren.

Fazit: Muskeln als Heilfabrik

Unsere Muskeln sind mehr als nur Kraftspender – sie sind kleine chemische Fabriken, die lebenswichtige Botenstoffe für den ganzen Körper produzieren.
Da Myokine bislang nicht synthetisch herstellbar sind, bleibt uns nur eine einfache, aber geniale „Therapie“: Beweg dich!

Merke: Dein Training ist nicht nur Fitness – es ist die einzige Möglichkeit, die „Wunderteilchen Myokine“ in deinem Körper zu aktivieren und langfristig gesund zu bleiben.

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