
Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK zeigt, dass 81 % der Befragten im vergangenen Jahr mindestens einmal Rückenschmerzen hatten.
Laut Gesundheitsatlas der AOK waren 2021 sogar 26,2 Millionen Menschen wegen Rückenbeschwerden in ärztlicher Behandlung – das entspricht 31,4 % der Bevölkerung.
Mit Industrialisierung und Digitalisierung findet unser Leben zunehmend im Sitzen statt. Schon Kinder bewegen sich heute weniger, weil digitale Geräte oft wichtiger erscheinen. Dabei spielt Bewegung eine entscheidende Rolle für eine gesunde Entwicklung.
Eltern sollten ihren Kindern früh vermitteln, dass Bewegung nicht nur notwendig, sondern auch etwas Schönes ist. Noch wichtiger: Sie sollten es vorleben. Kinder, die verstehen, warum Bewegung wichtig ist, entwickeln Freude daran – und behalten diese Einstellung oft ein Leben lang.
Wer Fortschritt ohne Bewegung feiert, erzieht eine Gesellschaft, die Bewegung als Qual statt als Quelle von Wohlbefinden empfindet.
Die Folgen: Physiotherapeuten und orthopädische Praxen sind überlastet. In einer 20-minütigen Behandlung wird niemand geheilt – Patienten müssen lernen, selbst aktiv zu werden.
Bewegungsmangel führt im Laufe des Lebens zu vielen Zivilisationskrankheiten: von Herz-Kreislauf-Beschwerden über Rückenschmerzen bis hin zu Demenz.
„Sitzen ist das neue Rauchen“ – dieses Bild trifft es gut. Sitzen macht träge, schwächt Muskeln und schadet langfristig dem Körper.
Bewegung dagegen verleiht Vitalität und Freiheit. Eltern, die ihre Kinder früh zur Bewegung motivieren, fördern damit nicht nur deren Gesundheit, sondern auch deren Lebensqualität im Erwachsenenalter. In einem gesunden Mindset wächst ein gesunder Körper.
Beim Sitzen erschlafft die Muskulatur und wird mit der Zeit schwächer. Noch schlimmer sind jedoch die schlechten Sitzhaltungen:
Viele Menschen sitzen krumm – mit rundem Rücken, gesenktem Brustbein, hochgezogenen Schultern und nach hinten gelegtem Kopf, um besser auf den Bildschirm zu schauen. Diese Haltung der Halswirbelsäule kann Kopfschmerzen, Schwindel und Verspannungen auslösen.
Ein gesenktes Brustbein und nach vorne fallende Schultern verkürzen die Brustmuskulatur, während Nacken- und Schultermuskeln überlastet werden. Dadurch verliert das Schultergelenk seine natürliche Position, was Probleme wie Impingement-Syndrom oder Entzündungen – etwa der Bizepssehne – begünstigt.
Auch die Lendenwirbelsäule leidet: Fehlende Bewegung und dauerhafter Druck behindern die Ernährung der Bandscheiben und erhöhen das Risiko für Vorfälle.
Und auch Stehtische sind nicht automatisch die Lösung – denn viele Menschen stehen genauso falsch wie sie sitzen. Eine aufrechte Haltung erfordert aktive Muskulatur. Nur ein trainierter Körper kann diese dauerhaft halten.
Ein einfacher Tipp: Setze Dich auf die vordere Stuhlkante, stelle beide Füße fest auf den Boden und richte Dein Becken auf. Fast automatisch richtet sich die Wirbelsäule auf, die Schultern sinken, der Nacken bleibt lang, der Kopf leicht gesenkt – fertig ist die ergonomische Haltung.
Schon wenige Kniebeugen zwischendurch – am Schreibtisch oder Stehpult – können Haltung und Rücken entlasten. Solche Mini-Pausen reduzieren Verspannungen und beugen Schmerzen vor.
In meiner Praxis erlebe ich häufig Patienten mit Schwindel, die zunächst teure neurologische Untersuchungen hinter sich haben. Oft stellt sich dann heraus: Verspannungen waren die eigentliche Ursache. Zwei gezielte Therapieeinheiten und ein paar einfache Übungen können hier wahre Wunder bewirken.
In unserer Praxis bieten wir Haltungsschulungen mit Körperanalyse an, zeigen die genauen Ursachen Deiner Beschwerden und begleiten Dich Schritt für Schritt auf dem Weg zu mehr Bewegung – und weniger Schmerzen.
Lass dich von unseren Experern individuell zu den Themen Ernährung, Regeneration, Physiotherapie und Personal Training beraten.